Einarbeitung im Sanitätshaus:
Wie Sie den Zufall aus Ihrer Einarbeitung verbannen und endlich messbare Ergebnisse bekommen
von Julien Kensicki
Co‒Gründer, ehemaliger Recruiter und Ausbilder
„Kommt drauf an.“
Das ist die häufigste Antwort, die wir von Führungskräften bekommen, wenn es um Einarbeitung geht.
Und ja – es klingt nach Pragmatismus.
Nach Realität.
Nach Alltag im Sanitätshaus.
Aber in Wirklichkeit heißt es:
👉 „Wir haben kein System.“ 👉 „Wir reagieren – statt zu führen.“ 👉 „Und das Ergebnis hängt vom Zufall ab.“
Genau das ist Ihr Problem.
Einarbeitung ist nicht komplex
sie ist (nur) unklar
Viele denken, Einarbeitung sei schwer zu steuern, weil jeder Mensch anders ist.
Aber schauen wir uns an, was wirklich zählt:
Ob ein Mitarbeiter im Sanitätshaus bleibt, produktiv wird und die Arbeit gerne macht, hängt von drei Faktoren ab:
  1. Fähigkeiten – Kann er das?
  2. Motivation – Will er das?
  3. Werte – Passt er zu uns?
Und hier ist die erste Wahrheit, die wir offen aussprechen müssen:
Fähigkeiten liegen in Ihrer Verantwortung.
Ein Quereinsteiger kann gar nicht „fertig“ kommen – sonst wäre er keine Fachkraft, sondern schon eine.
Das heißt: Alles, was mit Wissen, Systemen und Abläufen zu tun hat, muss von Ihnen kommen.
  • Was ist ein Kostenvoranschlag?
  • Was heißt Wahlleistung?
  • Was macht unterscheidet 7- von 10 Steller?
Wenn der Mitarbeiter das nicht weiß, ist das kein Versäumnis des Mitarbeiters – sondern der Einarbeitung.
Motivation entsteht nicht im Gespräch
sondern im Tun
Auch das ist wichtig:
Motivation ist keine Einstellung.
Sie entsteht, wenn Menschen spüren:
„Ich kann das. Ich wachse. Ich trage etwas bei.“
Das bedeutet für Sie: Wenn der Mitarbeiter keine Fähigkeiten aufbauen kann – kann er keine Motivation entwickeln
  • Erst Fähigkeiten aufbauen,
  • dann Raum für Erfolge schaffen,
  • und dann die Motivation wachsen lassen.
Ihre Aufgabe ist es also:
„Motivation ohne Erfolgserlebnis ist ein Luftschloss.“
Werte und Kultur? Ja. Erst nach Kompetenzsaufbau wichtig.
Passt jemand zu Ihrem Haus? Zu Ihren Werten? Zur Sprache und Kultur?
Wichtig. Keine Frage.
Aber das ist nicht das Fundament.
Denn wenn jemand super reinpasst, aber nichts kann – dann können Sie ihn nicht einsetzen.
Deshalb die Regel:
Eignung vor Sympathie.
Sie brauchen Menschen, die produktiv entlasten nicht Menschen, mit denen man nur gerne Mittag isst.
Der Fehler: Führungskräfte warten
auf Signale statt zu führen
Wenn Sie sich auf die Frage verlassen:
„Kommt er zurecht?“
…dann führen Sie nicht.
Sie bewerten. Sie reagieren. Sie hoffen.
Stattdessen brauchen Sie eine Struktur, die vorgibt:
  • Welche Fähigkeit wann gelernt wird,
  • Woran Sie Fortschritt erkennen,
  • Und was in Woche 6 ganz konkret erreicht sein muss.
Die Lösung:
Denken Sie in Zielleistung nicht in Prozessschritten
Die meisten Pläne orientieren sich an Inhalten:
  • „Er soll das mal sehen.“
  • „Dann schaut er dort mal mit.“
  • „Dann erklären wir XY.“
Das klingt gut – bringt aber nichts,
wenn nicht klar ist, was der Mitarbeiter am Ende konkret können soll.
Einarbeitung ist kein Spaziergang. Es ist ein Spiel mit einem klaren Levelsystem.
Und die Führungskraft ist der Game Designer.
Ihr Zielbild:
Fähigkeiten aufbauen, Leistung sichtbar machen, Motivation ermöglichen
Die meisten Pläne orientieren sich an Inhalten:
  • Theoretisches Fundament Was sind unsere Begriffe? Was ist unsere Sprache? Was ist unser Geschäftsmodell?
  • Fähigkeiten zur Versorgung Welche Hilfsmittel werden bis wann sicher und selbstständig versorgt?
  • System- und Prozessverhalten Was ist unsere Arbeitsweise? Wie funktionieren Systeme, Abläufe, Kommunikation?
Wenn Sie das definieren, können Sie für jeden Mitarbeiter prüfen:
  • Kann er das?
  • Sieht man, dass er es anwenden kann?
  • Wird er schneller, sicherer, strukturierter?
„Kommt drauf an“ ist kein Plan
es ist ein Risiko
Wenn Sie Ihren Erfolg dem Zufall überlassen, verlieren Sie Klarheit, Zeit und gute Leute.
Wenn Sie Einarbeitung zur Führungsaufgabe machen, bauen Sie nicht nur Fachkräfte auf – Sie entlasten Ihr Team, schaffen Verlässlichkeit und gewinnen Vertrauen.
Jetzt ist der Moment, das System zu übernehmen – und den Zufall auszuschalten.
Denn: 👉 Was geplant ist, kann wachsen. 👉 Was zufällig läuft, bricht früher oder später zusammen.
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